Die Entwicklung der Anbaufläche von Wein in der Cognac-Region spiegelt die schweren Cognac-Krisen wieder. Dies wird besonders deutlich an der Flächenabnahme in den Jahren nach 1877 in Folge der Rebstockvernichtung durch die aus Amerika eingeführte Reblaus (Phylloxera). In dem anschließenden viertel Jahrhundert in dem die Cognac-Produzenten vollauf damit beschäftigt waren die Füße wieder auf festen Boden zu bekommen, substituierten Kornbrände, wie Whisky, und Plagiate anderer Länder, die sich auch Congac oder Kognac nannten, den zusammengebrochen Markt. In Bezug auf den Hauptkonkurrenten Whisky wirkt die Phylloxera-Krise bis heute nach, denn der durch umgewöhnte Konsumenten gewonnene Umsatz-Vorsprung des Whisky besteht noch immer. Das Problem der billigen und zum großteil schlechten Plagiate dagegen weckte bei den Produzenten ein Bewußtsein für qualitativ hochwertige Produkte. Dies führte ab ca. 1900 zu dem langsamen Aufbau eines Geflechts aus Regeln und Gesetzen, welche die Qualität der Produkte mit dem Namen Cognac und den Schutz vor Fälschungen, die sich gleich nennen wollen, garantieren sollen. Dieser Prozeß benötige fast ein halbes Jahrundert. Die Absatz-Schwierigkeiten durch den ersten Weltkrieg, steigende Luxussteuern und die amerikanische Prohibition, werden in der Anbaufläche weniger deutlich, wie der Einfluß des zweiten Weltkriegs. Der wirtschaftliche Aufstieg Asiens in den 1970ern und 80ern mit steigender Nachfrage und der Hoffnung auf einen in China nahezu unbegrenzten Absatzmarkt unter einer Milliarde Menschen führten zu einer starken Konzentration auf das Asiengeschäft. Doch die Hoffnungen wurden durch die wirtschaftliche Krise der Region enttäuscht und führten zur letzten schweren Cognac-Krise. Im Jahr 1972 wurden die meisten Flaschen (124 Mio.) seit der Phylloxera-Krise verkauft.
Die Verteilung der landwirtschaftlich genutzten Flächen im Bereich der sechs Congacregionen (Crus) zeigt die folgende Grafik für das Jahr 2003. Wenn Wein angebaut wird, so wird er auch zu 99% in Cognac verarbeitet. In den qualitativ höher geschätzten Crus ist der Anteil der Weinproduktion deutlich größer im Vergleich zur sonstigen Landwirtschaft. Auf den riesigen landwirtschaftlichen Flächen von Fins Bois, Bons Bois und Bois Ordinaires, die auf der geographischen Karte der Crus den meisten Platz einnehmen, wird anteilig vergleichsweise wenig Wein angebaut.
Daher befindet sich auch ca. 45% der Weinanbaufläche in den beiden Champagnes und Borderies, die zusammen nur 11% der insgesamt in den Crus landwirtschaftlich genutzten Fläche ausmachen.
In dem sehr großen Absatzmarkt USA wird ca. 80% VS-Qualität verkauft und lediglich 2,5% höchste Qualität.
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